Die BVG ist das Rückgrat der Berliner Mobilität, doch der gesetzlich vorgeschriebene barrierefreie Zugang für alle bleibt eine Herausforderung. Obwohl seit 2022 verpflichtend, ist die vollständige Barrierefreiheit im ÖPNV noch nicht erreicht. Dieser Beitrag beleuchtet die notwendigen Veränderungen bei der BVG und in unserem täglichen Miteinander, um eine inklusive Mobilität in Berlin zu verwirklichen. Von technischen Anpassungen über ein klares Beschwerdemanagement bis hin zu gesellschaftlichem Umdenken – wir zeigen auf, wie der Weg zu einem ÖPNV für alle aussehen kann.
Diskriminierung aufgrund von Behinderung im Berliner ÖPNV – was kann man tun?
Handlungsmöglichkeiten und Support gegenüber und von der BVG
Der Bus fährt vorbei, Fahrgäst:innen stehen auf den Rollstuhlplätzen, der Aufzug ist defekt. Wer mit Hilfsmitteln wie einem Rollstuhl im Berliner ÖPNV unterwegs ist, kennt solche Situationen. Doch was kann man tun, um sich Gehör zu verschaffen und etwas zu verändern? Berl[in]klusiv hat verschiedene Perspektiven eingeholt: von der Interessenvertretung von Menschen mit Behinderungen über eine Beratungsstelle bis hin zur BVG. Der Beitrag gibt Erfahrungen wieder und stellt praktische Handlungsoptionen vor.
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Barrierefreiheit bei der BVG
Defekte Aufzüge und blockierte Rollstuhlplätze gehören im Berliner ÖPNV zum Alltag
Die BVG will ein Mobiliätsunternehmen für alle sein. Für alle, die sich täglich, ab und zu oder mal im Urlaub mit Bus, Tram und U-Bahn durch Berlin bewegen, ob mit oder ohne Hilfsmittel. Doch die Realität sieht oft anders aus. Von vorbeifahrenden Bussen über defekte Aufzüge bis hin zu blockierten Rollstuhlplätzen – der Mobilitätsalltag ist für Menschen mit Behinderung oft von Hindernissen und Diskriminierung geprägt.
Die Sportmetropole für alle
Berlins Ringen um echte Teilhabe im Sport
Paralympics in Paris, Special Olympics in Berlin. Solche Großereignisse werfen immer wieder die Frage auf, wie inklusiv eigentlich der Sport vor Ort ist. Wird Berlin zur Sportmetropole für alle? Trotz Fortschritten in der Förderung inklusiver Sportstrukturen gibt es nach wie vor erhebliche Herausforderungen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf aktuelle Entwicklungen und bestehende Barrieren. Außerdem fragen wir, was Special Olympics und Paralympics für Inklusion bedeuten – und was nicht.
Günstige Bahntickets, aber volle Rollstuhlabteile?
Die Inklusionslücken der Klimapolitik und wie wir sie schließen können
Plötzlich können alle günstig Bahn fahren – und verstopfen das Rollstuhlabteil. Was fürs Klima gut ist, ist nicht immer für alle gut – zum Beispiel, wenn schnelle Klimapolitik an Menschen mit Behinderungen vorbeigeplant wird. Das muss nicht so sein. Der Beitrag zeigt anhand von Studien und Beispielen die Inklusionslücken des Klimaschutzes auf und nennt Ansätze dafür, ihn inklusiver zu denken.
Sichere und barrierefreie Mobilität für alle
Wege und Übergänge inklusiv gestalten
Im öffentlichen Raum sollen Wege und Übergänge für alle nutzbar sein – unabhängig von einer Behinderung oder chronischen Erkrankung. Aber wer benötigt was für die eigene Mobilität, und welche Barrieren gibt es? Darüber haben Vertreter:innen verschiedener Interessensgruppen bei den Inklusionstagen 2024 diskutiert. Ein Überblick.
Zugänge schaffen, inklusiv denken und arbeiten
Berliner Antidiskriminierungsberaterin über das Unterstützungsangebot bei Benachteiligung
Anna Heidrich (M.A. Soziale Arbeit und Pädagogik) ist Antidiskriminierungsberaterin bei Berliner Beratungsstelle für Diskriminierung im Kontext von Alter und Behinderung. Sie erzählte Berl[in]klusiv, was passiert, wenn man sich mit Diskriminierungserfahrungen an die Beratungsstelle wendet. Außerdem geht es um die Bedeutung von Sprache(n) in der Beratung und darum, was sich in der Berliner Verwaltung noch verändern kann – zum Beispiel durch Schulungen und Öffentlichkeitsarbeit. Das Interview führte Maria Milbert.
„Menschen, die Diskriminierung erleben, erfahren sie in der Regel nicht nur einmal“
Berliner Antidiskriminierungsberaterin über Diskriminierung im Kontext von Behinderung und Alter
Anna Heidrich (M.A. Soziale Arbeit und Pädagogik) ist Antidiskriminierungsberaterin bei einer Beratungsstelle in Berlin. Mit Berl[in]klusiv sprach sie über Zugangsbarrieren in Kultur und Verwaltung und über starre Arbeitsstrukturen. Außerdem ging es darum, was Diskriminierungserfahrung für Folgen haben kann. Das Interview führte Maria Milbert.
Ist die Zeit der Gesellschaft immer die eigene Zeit?
„Crip Time“ als Perspektive der Disability Studies auf konventionelle Zeitstrukturen
Was hat unser Empfinden von Zeit mit gesellschaftlichen Normen zu tun? Wie können wir diese Normen erkennen? Das Konzept der Crip Time wurde in den Disability Studies geprägt und sucht Antworten auf diese Fragen. Es fokussiert eine Sichtweise von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen auf Zeit. Dabei werden individuelle Zeitlichkeiten anerkannt und etablierte Strukturen der Normzeit unter die Lupe genommen.
Gleichberechtigung in der Sozialen Arbeit – wo stehen wir?
Teil 2: Be(nach)teiligung im Kontext von Behinderung und sozialer Klasse
Soziale Arbeit setzt sich ein – für Gerechtigkeit, Teilhabe, Menschenrechte. Gegen Diskriminierung und für die gesellschaftliche Gleichberechtigung verschiedener, auch benachteiligter Gruppen. Aber wie sieht es innerhalb sozialer Einrichtungen aus? Wie inklusiv sind sie für Arbeitnehmende und Bewerber:innen mit Behinderung? Inwiefern spielt die soziale Klasse – zum Beispiel der Bildungsstand der Eltern – im Studium Sozialer Arbeit eine Rolle?